Meeting Management

Brainstorming-Meetings: Methoden für mehr Produktivität

Brainstorming-Meetings laufen oft chaotisch ab. In diesem Artikel finden sich effiziente Methoden für mehr Produktivität in Brainstormings. Mit diesen lassen sich strukturiert kreative Lösungen für Herausforderungen entwickeln.

Robert Mitson
Robert Mitson
A group of coworkers attends a brainstorming meeting

Bei Kreativität handelt es sich um eine oft unterschätzte Stärke im Unternehmenskontext. Dabei hilft eine starke Dosis Kreativität Führungskräften dabei, Herausforderungen zu meistern und Hindernisse zu überwinden.  

Laut einer von McKinsey durchgeführten Studie verzeichnen 67 % der Unternehmen mit höherer Kreativität ein überdurchschnittliches organisches Umsatzwachstum. Brainstorming-Meetings können genau diese Prozesse in Gang setzen.

Oft fühlen sich Brainstormings wie eine reine Flut von Ideen an – es gibt keine klaren Maßnahmen, keine messbaren Ergebnisse und keine Verantwortlichkeit für Aktionen. Wir müssen das Thema also gekonnt angehen, um den vollen Nutzen aus Brainstorming-Meetings zu ziehen. Es geht darum, Strukturen zu schaffen und der Kreativität – innerhalb definierter Grenzen – freien Lauf zu lassen.  

Dieser Artikel hilft Führungskräften dabei, effiziente Methoden für Brainstormings zu entwickeln und echte Resultate in Meetings zu erzielen. 

Was ist ein Brainstorming-Meeting? 

Ein Teil der besten Kreativität, welche die Welt je gesehen hat, ergab sich aus kumulierten Kompetenzen. Als die Beatles in den 1960er-Jahren zusammenkamen, um Musik zu schreiben, brachte ihre einzigartige Mischung aus Ideen, Persönlichkeiten und Erfahrungen einige der erfolgreichsten Songs aller Zeiten hervor.

Das Gleiche geschieht im Unternehmenskontext: Wenn mehrere Menschen in einem Meeting zusammenkommen, um Probleme zu lösen, können sie gemeinsam Enormes leisten. Der Prozess, bei dem eine Arbeitsgruppe gemeinsam Ideen entwickelt, wird Brainstorming-Meeting genannt.  

Für Führungskräfte ist das Brainstorming ein wirksames Mittel, um Teams zu Höchstleistungen zu ermutigen und kreativ an Problemlösungen mitzuarbeiten. Allerdings kann ein Brainstorming-Meeting ohne strukturierte Prozesse schnell zur Zeitverschwendung werden.  

Im nächsten Abschnitt gehen wir der Frage nach, wie man produktive Brainstorming-Meetings leitet – damit Führungskräfte das kreative Potenzial ihrer Teams voll ausschöpfen können.

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Effektive Brainstorming-Methoden

Im Folgenden präsentieren wir Ihnen einige bewährte, erfolgversprechende Ideen und Ansätze für Brainstorming-Meetings sowie Beispiele für Methoden. Mit dieser Vorlage können Sie die Brainstorming-Meetings in Ihrem Unternehmen konsequent optimieren.

1. Eine kurze Dauer – weniger ist mehr 

Der Nachteil vieler Brainstorming-Meetings ist, dass sie sich zu lange hinziehen – die Diskussionen ufern schlichtweg aus. Daher lautet die erste goldene Regel für effektive Brainstorming-Sitzungen, sie kurz zu halten – idealerweise unter einer Stunde. Wenn mehr Zeit benötigt wird, sollten Sie das Meeting in zwei Teile aufteilen. So bleiben Ihre Brainstorming-Meetings lebendig. Eine Pause zwischen den Sitzungen kann auch dazu beitragen, dass sich Ideen entwickeln und neue Perspektiven entstehen. 

2. Ein kleiner Teilnehmerkreis – die Energie bündeln 

Jeff Bezos hat bei Amazon schon vor langem die Regel eingeführt, dass an Meetings nicht mehr Personen teilnehmen sollten, als von zwei Pizzen satt werden. Bei Brainstorming-Meetings sollten es sogar noch weniger sein. Die Einbeziehung derjenigen, deren Ideen Sie ausdrücklich brauchen, ist hier von entscheidender Bedeutung: Auf diese Weise profitiert Ihr Brainstorming-Meeting von einer konzentriert-strukturierten Kreativität, die zu wirklichen Ergebnissen führt. 

Die Auswahl der Teilnehmenden kann eine echte Herausforderung sein. Doch es lohnt sich, im Vorfeld Zeit zu investieren und Teilnehmende beitragsorientiert einzuladen. Wichtig ist auch, dass Sie nach Möglichkeit Beteiligte aus verschiedenen Führungsebenen einbeziehen, denn gute Ideen können von jeder Ebene einer Organisationshierarchie kommen.

3. Ein klarer Fokus – die Zeit sinnvoll nutzen

Damit Sie die Zeit für Ihre Brainstorming-Meetings sinnvoll nutzen können, müssen Sie sich über die Ziele der jeweiligen Sitzung im Klaren sein – bevor diese beginnt. Auf diese Weise können Sie die Gespräche besser lenken und schnell eingreifen, wenn die Diskussionen vom vereinbarten Weg abkommen. 

4. Eine feste Struktur – zielorientiert arbeiten

Brainstorming-Meetings sind zwar eine Quelle der Kreativität, aber sie müssen innerhalb stabiler Strukturen stattfinden. Wenn Sie im Voraus eine Agenda erstellen und diese an alle Teilnehmenden verteilen, ermöglichen Sie nicht nur eine strukturierte Sitzung, sondern geben den einzelnen Teilnehmenden auch ausreichend Zeit, sich vorzubereiten und in das Thema hinein zu denken. 

5. Lockerheit und kreative Freiräume – positive Gefühle schaffen

Auch wenn die Themen eines Brainstorming-Meetings in der Regel einen hohen Stellenwert aufweisen, sollte die Sitzung genügend kreative Freiräume aufweisen. Es ist von entscheidender Bedeutung, ein Gefühl der psychologischen Sicherheit zu schaffen – schließlich wollen Sie Ideen frei von Angst vor negativen Reaktionen entwickeln. 

Eine gute Möglichkeit für einen kreativen Einstieg in Brainstorming-Sitzungen sind Eisbrecher-Aktivitäten, wie zum Beispiel eine "Runde", bei der die Teilnehmenden abwechselnd etwas erzählen, das nichts mit ihrer Arbeit zu tun hat. Dies trägt dazu bei, eine integrative Atmosphäre zu schaffen und ermöglicht einen angenehmen Einstieg in das Meeting.

6. Der Faktor Kreativität – Potenziale entfesseln

Der wohl wichtigste Schritt für produktive Brainstorming-Sitzungen liegt darin, die Kreativität der Mitarbeitenden zu entfesseln. Als Führungskraft stehen Ihnen eine Reihe von Brainstorming-Methoden zur Verfügung, die Ihnen dabei helfen, die kreativen Säfte zum Fließen zu bringen. Dazu gehören: 

a. Brainwriting

Brainwriting – auch bekannt als "Crawford Slip Writing" nach C. C. Crawford, der die Methode 1926 entwickelte – ist eine effektive Methode, um Brainstorming-Meetings einzuleiten. Alle Teilnehmenden schreiben drei bis fünf Minuten lang mindestens drei Ideen auf, die zum Sitzungsthema passen. Danach gibt jeder sein Papier an die Person zu seiner Rechten weiter, die mit ihren Ansätzen auf die jeweiligen Ideen aufbaut. Dieser Prozess wird so lange fortgesetzt, bis die jeweiligen Zettel jeden Teilnehmenden erreicht haben. Schließlich diskutieren die Teilnehmenden und entscheiden, welche Ideen weiterverfolgt werden sollen. 

Diese nonverbale Technik zur Meeting-Moderation ermöglicht es, dass sich alle (insbesondere die eher introvertierten) Teilnehmenden gleichberechtigt beteiligen.

b. Umgekehrtes Brainstorming 

Normalerweise müssen die Teilnehmenden beim Brainstorming ein Problem lösen – beim umgekehrten Brainstorming ist das Gegenteil der Fall. Es verlangt von den Teilnehmenden, dass sie sich kreative Wege einfallen lassen, um Probleme zu verursachen. Indem Sie Möglichkeiten für die Verursachung eines Problems suchen, beginnen Sie damit, dasselbige zu lösen. Dies mag sich zunächst kontraintuitiv anfühlen, ist aber eine effektive Methode, um während eines Brainstormings, Probleme auf verschiedene Arten zu betrachten.

c. Starbursting

Bei Starbursting handelt es sich um eine visuelle Brainstorming-Technik. Sie funktioniert vor allem dann, wenn Sie sich auf ein bestimmtes Ziel, ein Problem oder eine Idee konzentrieren. Legen Sie das Problem in die Mitte eines sechszackigen Sterns – jeder Punkt steht für eine andere Frage: Wer?; Was?; Wann?; Wo?; Warum? und Wie?.

Ihr Ziel in der Mitte könnte zum Beispiel die Erstellung einer saisonalen Marketing-Kampagne sein. Dann müssen Sie überlegen: Wer ist Ihre Zielgruppe? Wie lauten Ihre Botschaften? Wann wird die Kampagne gestartet? Wo wird Ihre Kampagne verbreitet werden? Warum machen Sie das überhaupt? Und wie werden Sie die Kampagne durchführen? 

Diese Übung lässt sich einzeln oder in der Gruppe unternehmen – und dann gemeinsam nutzen. Sie ist ein wirksames Mittel, um die Perspektive auf die jeweilige Herausforderung durch neue Blickwinkel zu erweitern. 

d. Die fünf Gründe

Bei den “fünf Gründen” handelt es sich um eine Methode, welche die Kreativität fördert und über das Brainstorming hinaus Anwendung findet. Sie ist eine der einfachsten Brainstorming-Techniken. Beginnen Sie einfach mit dem jeweiligen Problem und fragen Sie: “Warum passiert das?”. Sobald Sie eine Antwort haben, fragen Sie erneut: "Warum passiert das?". Sie wiederholen den Prozess so lange, bis Sie fünf oder mehr Schichten durchdrungen haben. 

Diese Brainstorming-Methode hilft Ihnen dabei, die Ursachen von Problemen in ihrer Tiefe zubetrachten. 

e. Schnelle Ideenfindung mit Lückenanalyse – das Beste aus zwei Brainstorming-Methoden

Einige der besten Musikstücke der Geschichte verbinden verschiedene Genres miteinander – diese Brainstorming-Methode tut genau dasselbe. Wenn man das Beste aus der schnellen Ideenfindung und der Lückenanalyse kombiniert, erhält man einen wirklich leistungsstarken Ansatz für das Brainstorming. So könnte es funktionieren:

Öffnen: Geben Sie der Gruppe einen Kontext für das Problem. 

5 - 15 Minuten: Die Teilnehmenden entwickeln einzeln so viele Ideen wie möglich auf Post-it-Zetteln (oder auf einer Miro-Tafel für Remote- oder Hybrid-Meetings).

10 Minuten: Jeder Teilnehmende bespricht seine Ideen und trägt sie auf einer gemeinsamen Tafel ein, wobei ähnliche Ideen in Oberbegriffen klassifiziert werden. 

10 Minuten: Stellen Sie als Gruppe fest, welche Lücken es gibt und einigen Sie sich auf einen Weg, der Sie möglichst zu Ihrem Ziel führt. 

Abschließen: Formulieren Sie alle Ergebnisse in einer Roadmap mit Maßnahmen, Verantwortlichkeiten und Fristen und teilen Sie diesen mit den Teilnehmenden. 

Brainstorming-Meetings: Der Weg zu kreativen Lösungen

Kreativität ist ein entscheidender Faktor für wirtschaftlichen Erfolg. Doch es fehlt oft an der richtigen Richtung und den Möglichkeiten, sie zu entfalten. Durch Brainstorming-Meetings können Führungskräfte der Kreativität ihrer Teams Raum geben. 

Dedizierte Brainstorming-Methoden helfen ungemein weiter, um Lösungen zu finden, Strategien zu entwerfen und als Unternehmen Mehrwerte zu generieren. Anhand der hier präsentierten Ideen, Beispiele und Vorlagen können Sie Ihre Brainstormings weiter verfeinern, um die gewünschten Resultate zu erzielen. 
 

 

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1 ‘Creativity’s bottom line: How winning companies turn creativity into business value and growth’, M. Brodherson, J. Heller, J. Perrey, and D. Remley, McKinsey, 2017. 

 


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Robert Mitson
Robert Mitson
Über den Autor
Roberts Leidenschaft ist es, wertvolle Inhalte zu kreieren. Als English Content Specialist hilft er Führungskräften aus ganz Europa zu verstehen, wie jede ihrer Sitzungen zählt.