Digitale Transformation
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Digitalisierung

Digitales Change-Management in der hybriden Welt: Stetigem Wandel begegnen

Als wirklich konstant erweist sich nur der Wandel. So kommt es im digitalen Zeitalter umso mehr auf effektives Veränderungsmanagement an. Dieser Artikel zeigt die Relevanz dessen und Methoden auf, um digitalem Wandel zu begegnen.

Robert Mitson
Robert Mitson
Digital change management

In Anbetracht einer wahren Flut an Ereignissen gehören die Begriffe "digital" und "Wandel" unweigerlich zur Führungserfahrung der Jahre 2020 und 2021. Neue Wege der Kommunikation, Zusammenarbeit und Vernetzung standen quasi über Nacht enorm im Fokus. Sie sind nicht nur weiterhin entscheidend, sondern auch richtungsweisend für die Zukunft.

Wie lassen sich also Führungs im digitalen Zeitalter und hybrides Arbeiten effektiv gestalten? Die Antwort liegt schon seit Jahren auf der Hand: digitales Change-Management. 

In diesem Artikel befassen wir uns näher mit den Vorteilen eines effektiven digitalen Veränderungsmanagements. Schließlich erfährt dieses in Zeiten des hybriden und remote-basierten Arbeitens und einer generell zunehmenden Flexibilisierung der Arbeitswelt eine hohe Bedeutung. Mithilfe einiger nützlicher Methoden und Tipps können Führungskräfte die aktuelle Ungewissheit und die Implementierung neuer digitaler Tools besser meistern.

 

Digitales Veränderungsmanagement: So breitet es sich aus

Weltweit haben Organisationen die digitale Transformation von Geschäftsmodellen seit langem als notwendig akzeptiert, wenn auch mit unterschiedlichem Engagement. Einige konnten sich schnell auf neue Technologien einlassen, haben den digitalen Wandel vorangetrieben und mit den neuesten Trends Schritt gehalten – sowohl bei den Informationssystemen als auch bei den Arbeitsmethoden.

Andere Unternehmen leiten den Wandel eher zögerlich ein, die Akzeptanz zeigt sich eher zurückhaltend: Sie sind mit dem Umfang und der Komplexität der nötig gewordenen Veränderungen tendenziell überfordert. Dabei muss das digitale Change-Management keineswegs ein Schreckgespenst bilden: Denn abgesehen von einer adäquaten Begegnung der COVID-Folgen, bietet ein Transformationsprozess viele weitere Vorteile. Durch ein funktionales Veränderungsmanagement lassen sich Prozesse mit Blick auf das digitale Zeitalter effektiv optimieren.

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Definition: Das verbirgt sich hinter digitalem Change-Management

Digitales Change-Management ist die Anwendung traditioneller Veränderungsmanagement-Prinzipien auf digitale Projekte und Zusammenhänge – wie etwa eine digitale Transformation . Da immer mehr Unternehmen die Digitalisierung nutzen, wurde die Rolle des Change-Managements aktualisiert, um den neuen Herausforderungen gerecht zu werden.1 

Es ist der Prozess, bei dem Sie Ihre Mitarbeitenden, Ihre Partner und Ihre Kunden mit auf die Reise nehmen: Dabei geht es darum, deren Erwartungen auf dem Weg dorthin zu steuern und für alle Beteiligten annehmbare Ergebnisse zu erzielen. Gleichzeitig rüstet sich Ihr Unternehmen auf diese Weise für die Zukunft. 

Im Gegensatz zu anderen Formen des Projektmanagements umfasst das digitale Change-Management in der Regel eine breitere Matrix von Interessengruppen, von denen viele widersprüchliche Prioritäten und unterschiedliche Erwartungen an den digitalen Wandel stellen.

 

Hybrides Arbeiten: Warum ist digitales Change-Management so wichtig? 

Durch die weitgehende Abkehr von reiner physischer Präsenz und den Bedeutungsgewinn hybrider Kontexte müssen Unternehmen Instrumente, Prozesse und Arbeitsverfahren einführen, welche die Kontinuität dieser neuen Arbeitsweise gewährleisten. Dies stellt eine große Herausforderung dar. Wie Radford et al. treffend formulieren: "Das Büro diente in der Vergangenheit als Knotenpunkt der Unternehmenskultur und -identität".2

Wie können Führungskräfte also die Abkehr von diesem Knotenpunkt bewältigen, wenn der Arbeitsplatz zunehmend nicht mehr synonym zum Büro zu betrachten ist? 

Das hybride Arbeiten hat daher das Change-Management und Digitalisierungsstrategien mehr denn je in den Fokus gerückt. Dank jenem können sich Menschen in ganz verschiedenen Kontexten miteinander verbinden, Visionen teilen sowie die Effizienz und Leistung steigern.

 

Change-Management: Methoden 

Die Grundlagen des digitalen Veränderungsmanagements sind recht simpel – die Finesse liegt in der Ausführung. Wenn Führungskräfte eine Reihe einfacher Schritte erlernen und diese authentisch befolgen, können sie den digitalen Wandel bewältigen und die Arbeitspraktiken ihrer jeweiligen Organisationen zukunftssicher gestalten.

Zu den wichtigsten Schritten für ein erfolgreiches digitales Change-Management gehören:


1. Sowohl Top-down als auch Bottom-up

Für ein erfolgreiches digitales Veränderungsmanagement reicht ein Top-Down-Ansatz allein nicht aus, selbst wenn es in vielen Unternehmen spezielle Positionen wie einen Chief Digital Officer gibt. Einfach von oben herab zu agieren, steigert nicht gerade Beliebtheitswerte und ruft bei einigen Mitarbeitenden möglicherweise sogar Widerstand hervor. 

Daher ist es notwendig, das digitale Change-Management auch von unten nach oben zu führen. Dies bedeutet, dass Sie Menschen auf allen Ebenen Ihrer Organisationshierarchie konsultieren und sich deren Ideen, Fragen und Bedenken anhören sollten. Es ist wichtig, dies so früh wie möglich zu tun, damit von Anfang an möglichst jeder an der digitalen Unternehmenstransformation involviert ist.

Wenn Sie Ihren Teams ein gewisses Maß an Mitspracherecht bei der Gestaltung des Wandels einräumen, fühlen diese sich wertgeschätzt und gehört. Außerdem stellen sich so bessere Chancen ein, dass die Mitarbeitenden die neuen Arbeitspraktiken befolgen, betreffende Technologien annehmen und Veränderungen in die Abläufe integrieren.


2. Offene Kommunikation der Notwendigkeit von Veränderungen

Einer der Gründe für das Scheitern zahlreiche Veränderungsprogramme ist, dass viele deren Notwendigkeit nicht verstehen. Dazu mischen sich Unsicherheit und sogar Angst bei einem bedeutenden Wandel. Führungskräfte sollten dies antizipieren und deren Notwendigkeit so offen und ernsthaft wie möglich kommunizieren – und zwar auf allen Ebenen Ihrer Organisation. Je mehr Verständnis Teams dafür entwickeln, desto leichter wird es ihnen fallen, Veränderungen zu akzeptieren und anzunehmen. Dies ist der Schlüssel, damit sich Mitarbeitende bei ihrer Arbeit psychologisch sicher fühlen.


3. Beginnen Sie mit dem Ziel vor Augen 

Wenn Sie für das digitale Veränderungsmanagement verantwortlich sind, fühlt es sich oft so umständlich wie eine Everest-Expedition an. Damit Sie nicht vom Weg abkommen und Ihr Projekt die gewünschten Ergebnisse liefert, ist es wichtig, das Ziel ständig im Kopf zu haben. Dies hilft Ihnen bei der Ausrichtung Ihres Projekts: Sie verlieren das wirklich Wichtige nicht aus den Augen.

 

​ Digitales Change-Management ist die Anwendung traditioneller Veränderungsmanagement-Prinzipien auf digitale Projekte und Zusammenhänge.


4. Den Wandel als einzige Konstante akzeptieren 

Ähnlich wie die Mode ist auch der Wandel nie abgeschlossen – das stellt ein Wesensmerkmal dieses Begriffs dar. Je eher Führungskräfte dies akzeptieren, desto ruhiger können sie nachts schlafen. Wenn es Ihnen gelingt, den Wandel in Ihrem Unternehmen (innerhalb eines vernünftigen Rahmens) zur Norm und nicht zur Ausnahme zu machen, erreichen Sie mehr Agilität, Effektivität und Zukunftsorientierung. 

Das Loslassen von Gewohnheiten kann mit Unannehmlichkeiten verbunden sein, doch nur so lässt es sich mental auf stetigen Wandel einstellen. Dies wird Ihnen helfen, digitales Veränderungsmanagement langfristig zu betrachten. Schließlich soll es sich dabei nicht um ein einzelnes Projekt oder Programm, sondern um eine Konstante handeln.


5. Strategie vor Investitionen

Während einige grundlegende Entscheidungen so schnell wie möglich zu treffen sind, ist das digitale Change-Management zumeist mit einem erheblichen finanziellen und personellen Aufwand verbunden. Ergo sollten Sie Ihre diesbezügliche Strategie hinlänglich prüfen, gründliche Nachforschungen anstellen und das Projekt vollständig planen, bevor Sie mit Investitionen beginnen.3 Auf diese Weise lassen sich unnötige Kosten vermeiden und die Energie Ihres Projektteams erhalten, dessen Engagement und Dynamik entscheidend für den Erfolg sind.

 

Change-Management in der digitalen Transformation: Weniger Angst, mehr Kontrolle

Dass neue Technologien und Arbeitsweisen in der hybriden Welt notwendig sind, liegt auf der Hand. Doch viele Führungskräfte können diese Veränderungen nur schwer bewältigen. Zu diesem Zweck bildet es eine zentrale Aufgabe, sich den digitalen Wandel als Kernaspekt für den Unternehmenserfolg aktiv in das Bewusstsein zu rufen. Ideal läuft es, wenn sich die Offenheit für Veränderungen und neue digitale Lösungen in der Unternehmenskultur manifestieren. 

Als entscheidend stellt es sich dabei dar, Change-Management nicht nur in der Theorie anzunehmen, sondern auch in der Praxis zu etablieren. Wer einige einfache Schritte konsequent befolgt, kann Veränderungen und digitale Herausforderungen meistern. So ebnen Sie für Ihre Mitarbeitenden und Ihr Unternehmen als Ganzes den Weg in eine gut vernetzte, flexible und wettbewerbsfähige Zukunft.

Möchten Sie mehr über digitale Transformation lesen?

1 ' Digital Transformation & Change Management: How to Be Ready ', V. Zhovtyuk, Medium, 2018. 

2 ' Change Management in a Post-COVID World ', L. Radford, K, Schwarz, and J. Cooper, HOK, 2020. 

3 ' Digital Transformation Is Not About Technology ', B. Tabrizi, E. Lam, K. Girard, and V. Irvin, HBR, 2019.


Robert Mitson
Robert Mitson
Über den Autor
Roberts Leidenschaft ist es, wertvolle Inhalte zu kreieren. Als English Content Specialist hilft er Führungskräften aus ganz Europa zu verstehen, wie jede ihrer Sitzungen zählt.